Dienstag, 24. Mai 2011

Die Technik lernt von der Natur

Der technologische Fortschritt ermöglicht es uns, technische Systeme immer kompakter, leistungsfähiger und kostengünstiger zu bauen. Dazu kommt der Aspekt der Kommunikation – Geräte und Komponenten werden zusehends vernetzt. Dadurch steigt aber die Komplexität der Systeme. Darum gilt es, die Art und Weise wie Systeme funktionieren zu überdenken. In der Natur findet man eine Unzahl von Systemen mit sehr vielen Komponenten: Lebewesen bestehen aus Billionen von Zellen, die trotz verschiedenster Störeinflüsse ausgezeichnet zusammenspielen. Solche Systeme funktionieren nach dem Prinzip der Selbstorganisation. Statt einer Hierarchie, in der es direkte Anweisungen und exakt definierte Vorgangsweisen gibt, sind die Komponenten eines selbstorganisierenden Systems Agenten, die lokal interagieren ohne das große Ganze zu kennen. Für eine technische Umsetzung sind solche selbstorganisierende Systeme sehr attraktiv, weil das Zusammenspiel einfach realisierbar ist (die einzelnen Agenten sind relativ “dumm”) und das Systemverhalten andererseits robust, anpassungsfähig und skalierbar ist.

Framework for Evolutionary Design
In den Lakeside-Labs-Projekten DEMESOS und MESON am Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme in Kooperation mit Prof. Friedrich vom Institut für Angewandte Informatik (beide an der Universität Klagenfurt) wurde die Fragestellung behandelt, wie solche Prinzipien in technischen Systemen umgesetzt werden können. Im Projekt wurde dazu das Softwarewerkzeug FREVO entwickelt, welches die Modellierung verschiedener Probleme ermöglicht und mit evolutionären Algorithmen nach Lösungen für die Interaktionsregeln des selbstorganisierenden Systems sucht.

Der vollständige Artikel findet sich in Unisono Online.

Weiterführende Links:

Donnerstag, 19. Mai 2011

Mozart trifft Darwin

Wie man an der Natur sehen kann, ist Evolution ein außerst effizienter Mechanismus um komplexe Systeme zu erzeugen. Evolution kann aber auch als Werkzeug zur Erzeugung künstlicher Strukturen eingesetzt werden, zum Beispiel um komplizierte Netzwerk­strukturen zu optimieren oder sogar um Teamstrategien von Fußballspielern zu optimieren.


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In einem Experiment versuchen wir ein Musikstück zu evolvieren. Für den Evolutionsansatz ist ein Genommodell, eine Mutationsmethode, eine Vererbungsmethode und eine Bewertungsmöglickeit erforderlich. In dem wir die Musiknoten als Genom verwenden, ist es möglich, Mutation und Vererbung zu implementieren, für die Bewertung brauchen wir aber dich um der Maschine zu sagen, welche Musikstücke besser als andere klingen.
In der Applikation nebenan kann jeweils ein Set von meheren Musiksequenzen angehören und bewertet werden. Die Bewertung wird dann an einen Server geschickt, der den evolutionären Algorithmus jedesmal nach einer gewissen Anzahl von Bewertungen ausführt und so eine neue Generation von Musiksequenzen schafft.
Die Applikation kann über das Web - wie zum Beispiel hier in diesem Posting - oder auch über ein Smartphone betrieben werden. Für Mobiltelefone mit Android-Betriebssystem steht die App (ab Android Version 2.2) kostenlos zur Verfügung.